Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden ohne erkennbare Einbruchsspuren ist die perfideste Art einen Einbruch zu begehen. Die Opfer stehen fassungslos vor einem großen Schaden. Es ist ihnen unerklärlich, wie die Täter eindringen konnten ohne die typischen Tatortspuren zu hinterlassen.
Versicherer weigern sich strickt den entstandenen Schaden zu übernehmen, da kein Einbruch vorliegt (Judikatur). Es wird Ihre Aussage in Zweifel gezogen und eine Mittäterschaft unterstellet.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wie ist das möglich?
Nun zum Ersten:
Die für diese Art des Einbruchs erforderlichen Werkzeuge sind frei über das Internet zu beziehen. Für rund € 35,- sind ganze Sets sogenannter Schlagschlüssel zu beziehen. Mit diesen „Schlüssel" werden Schlösser aller namhaften Hersteller nachgesperrt. Schlösser der Marken EVVA, BKS, TOK, Winkhaus, DOM, WILKA, ABUS, CES etc. sind in ca. 20 Sekunden, ohne Beschädigungen oder Spuren, wie etwa Kratzer, geöffnet.
Zum Zweiten:
Mit hochwertigeren Werkzeugen lassen sich auch die meisten teuren Sicherheitsschlösser überlisten. Das Öffnen hinterlässt im Kern jedoch typische Kratzspuren, die nur durch einen Sachverständigen nachgewiesen werden können. Alle von uns genannten Öffnungswerkzeuge können frei über das Internet bezogen werden. Um diese Informationen nicht noch weiter zu verbreiten, halten wir diese, einschließlich Bezugsquellen, Preisen und Anleitungen, im Kundenbereich für Sie bereit. Zugang nur für registrierte Kunden möglich.
Einen ausführlichen Bericht vom LKA haben wir für Sie im Weiteren bereitgestellt.
Zu den Videos geht es hier.
Schlossuntersuchung im BKA Wien-West!
Einbruch ohne Spuren?
Die Wiener Polizei ist derzeit mit einer Einbruchsserie nie da gewesenen Ausmaßes konfrontiert. Jeder zehnte Einbruch geschieht scheinbar ohne Spuren.
Um unsere Erfahrungen in diesem Bereich zu untermauern ist VARI-ALARM dem genauen Sachverhalt für Sie nachgegangen!
Wir haben uns deshalb mit einem Mann verabredet, der Werkzeug zum Öffnen von Türen herstellt und verkauft. Er kommt aus Hamburg und heißt Abu Shanab. Er bringt ein kleines Gerät mit, mit dem sich im Handumdrehen Schlösser öffnen lassen - angeblich ohne Spuren zu hinterlassen. Wir möchten uns unter realistischen Bedingungen davon überzeugen.
Das Einbruchswerkzeug heißt "Sputnik" und sieht auch ein wenig so aus. Verkauft wird es für rund 1.000 Euro. Allerdings nicht an "schwere Jungs", wie Shanab versichert, sondern an Feuerwehr, Spezialeinsatzkräfte und besonders autorisierte Schlüsseldienste.
Wir versuchen es und schieben das Werkzeug ins Haustürschloss eines Einfamilienhauses. Nach wenigen Minuten klickt es - die Tür geht auf. Doch das ist noch nicht alles: Der Sputnik "merkt" sich den Code. Auf diese Weise lässt sich ganz leicht ein Nachschlüssel fertigen.
Jetzt sind die Damen und Herren von der Kriminaltechnik an der Reihe. Sie untersuchen den Tatort und können auf Anhieb keine Spuren finden. Das Schloss ist unbeschädigt. Schlecht für den Hausbesitzer - denn wenn keine Einbruchsspuren nachzuweisen sind, zahlt auch die Versicherung nicht.
Doch so leicht geben die Kriminaltechniker nicht auf. Sie bauen das Schloss vorsichtig aus und nehmen es mit.
Im Landeskriminalamt wird das Schloss zerlegt. Die einzelnen Teile werden sorgfältig unterm Lichtmikroskop untersucht. Und siehe da, es finden sich doch noch Hinweise auf eine Fremdeinwirkung. Die kleinen Metallfedern des Sputniks, mit denen die Stifte im Innern des Schlosses abgetastet wurden, haben ganz feine Kratzer hinterlassen. Bei fünfhundertfacher Vergrößerung sind sie ganz deutlich zu erkennen.
Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn ein Schloss mit einem Schlagschlüssel geöffnet wurde. Bei dieser Öffnungsmethode verbleiben keinerlei Spuren am bzw. im Schließzylinder.
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