Einst wurden die Gaunerzinken für das Betteln und Hausieren verwendet und waren weit verbreitet. Heute werden diese Zeichen meist von professionellen Banden verwendet. Sie transportieren Informationen aller Art und können kombiniert werden. |
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In welcher Wohnung und in welchem Haus es sich lohnt einzubrechen, ist für Kriminelle nicht nur an langen akademischen Titeln am Türschild ersichtlich, sondern auch an den Zinken, die die Täter für bevorstehende Straftaten hinterlassen. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) findet man immer wieder kryptische Kritzeleien an Objekten. Diese so genannten „Gaunerzinken" informieren Eingeweihte, ob sich die „Arbeit" hier lohnen könnte, ob die Eigentümer häufig zu Hause sind oder ob das Haus von einem Hund bewacht wird. „Gespräche mit Tätern und Opfern haben uns gezeigt, dass diese Form der Kommunikation nach wie vor verwendet wird", sagt Birgit Zetinigg, Leiterin des KfV-Fachbereichs Eigentum und Feuer. Angebracht werden die kleinen Graffiti ähnlichen Markierungen hauptsächlich an Hauswänden, Türen oder Briefkästen. Meistens sind es Mitglieder von organisiert arbeitenden Banden, die potenziell in Frage kommende Objekte auskundschaften. Lebensgewohnheiten und Besonderheiten werden an den Objekten mit Hilfe dieser Geheimsprache vermerkt und für die eigentlichen Einbrecher hinterlassen. Einige Zinken sind heute nicht mehr oder nur noch selten in Gebrauch. Dafür wurden neue hinzugefügt. Wie zum Beispiel jene für ein offenes Netzwerk oder ungeschütztes W-Lan. |
Ursprung im zwölften Jahrhundert
Bereits im zwölften Jahrhundert entstanden die Gaunerzinken aus dem Rotwelschen, und sind bis heute die Geheimsprache unter den Gaunern. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich daraus eine grafische Zeichensprache. Kriminelle nutzen diese Zeichen für den Informationsaustausch. So können unerkannt Hinweise über bevorstehende Straftaten, die Höhe und das Ausmaß der Beute, aber auch über Eigenheiten und Lebensgewohnheiten der Bewohner übermittelt werden.
Das Bedürfnis nach Sicherheit zählt zu den Grundbedürfnissen der Menschen und hat eine große Bedeutung für das menschliche Wohlbefinden. Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden kann das persönliche Sicherheitsgefühl maßgeblich beeinträchtigen. Neben dem finanziellen Schaden, der oft ohnehin von der Versicherung gedeckt ist, können bei den Opfern schwerwiegende psychische Folgewirkungen zurückbleiben. Daher ist eine fachlich richtige Sicherung der beste Schutz für Sie und ihr Eigentum.
Aussagen wie: „bei mir ist nichts zu holen" oder „ich bin gut versichert" dienen ausschließlich der eigenen psychologischen Beruhigung.
Im zweiten Halbjahr 2013 wurden österreichweit 269.874 Einbrüche angezeigt. Den Straftaten steht eine beschämende Aufklärungsquote von ca. 7% gegenüber, die die Machtlosigkeit der Exekutive widerspiegelt.
Im Großraum Wien werden nur ca. 4% der Einbrüche aufgeklärt! Die beliebtesten Ziele sind Einfamilienhäuser und Wohnungen, da es den Tätern mitunter sehr leicht gemacht wird, Beute bei geringem Risiko zu machen.
Die enorme Anzahl der Straftaten wird erst merkbar abnehmen, wenn es gelingt den Lebensstandard in den Herkunftsländern der Täter so weit zu verbessern, dass diese ihren Unterhalt mit regulärer Arbeit bestreiten können.
Hier die fünf größten Irrtümer!
Bei mir ist nichts zu holen ...
Viele Bürger unterschätzen den Wert ihres Besitzes und denken, dass ihr Heim deshalb für Einbrecher nicht interessant ist. Irrtum! Denn Einbrecher stehlen nicht nur offensichtlich Wertvolles. Die Bewertung der Beute erfolgt niemals am Tatort, sondern immer nach der Tat. Besonders organisierte Täter bestreiten ihren Lebensunterhalt durch Straftaten. Die Beute wird an Hehler weitergegeben die für eine lukrative Verwertung sorgen. Mangelhaft gesicherte Türen, Fenster oder Terrassentüren werden rigoros ausgenützt. Auch die Anonymität, wie sie in Mehrfamilienwohnhäuseren im städtischen Bereich häufig vorkommt, hilft den Tätern leichter an ihr Ziel zu gelangen.
Ich bin ja sehr gut versichert ...
Sich ausschließlich auf den Versicherungsschutz zu verlassen, kann verhängnisvoll sein. Viele Betroffene mussten nach einem Einbruch feststellen, dass sie unterversichert waren oder Wertgegenstände nicht durch die Versicherung ersetzt wurden, da diese nicht entsprechend verwahrt waren. Davon abgesehen, kann Ihnen auch die beste Versicherung weder Ihre liebgewonnen Erinnerungsstücke ersetzten noch Ihnen das Gefühl von Sicherheit zurückgeben.
Besonders tragisch ist es, wenn Betroffene, Opfer eines „spurlosen Einbruchs" werden, da der Versicherer in diesem Fall nicht zahlt. (siehe auch „spurloser Einbruch" und „Judikatur")
Wer reinkommen will, der kommt rein ...
Die Erfahrung der Exekutive zeigt, dass die wenigsten Einbrecher gut ausgerüstete „Profis" sind. Meist handelt es sich vielmehr um Gelegenheitstäter, die sich oft schon durch das Erkennen einer Alarmanlage von ihren Vorhaben abhalten lassen. Sichtbare Sicherheitstechnik wirkt eher abschreckend als anziehend. Denn Sicherheitstechnik bedeutet, dass das Entdeckungsrisiko ungleich höher ist als bei ungesicherten Objekten.
Einbrecher kommen nachts und da bin ich zu Hause ...
Einbrecher kommen auch tagsüber, wenn üblicher Weise niemand zu Hause ist, zum Beispiel zur Schul-, Arbeits-und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. In der dunklen Jahreszeit nutzen Einbrecher oft die frühe Dämmerung aus. Während der Ferien- und Urlaubszeit haben die Täter Hochsaison. Wird nachts, während der Anwesenheit der Bewohner eingebrochen, ist dieses Risiko von den Tätern kalkuliert und bewusst in Kauf genommen. Dabei haben die Einbrecher viele Vorteile auf Ihrer Seite. Eine Konfrontation zwischen Täter und Opfer ist unvermeidlich, sehr gefährlich und traumatisierend.
Wir haben einen Hund, der ist wachsam ...
Ihr Hund mag wachsam sein, doch er kann sie bestenfalls auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam machen. Denn Täter haben keinen Respekt vor dem Leben ihres Tieres. Sie wurden darauf geschult, Ihr Haustier rücksichtslos zu überwinden, deshalb kann von einem wirksamen Schutz durch einen Hund nicht die Reden sein. Vielmehr werden Hunde vor Tatbegehung auf den Einbruch"vorbereitet"!
Überantworten Sie den Schutz Ihres Eigentums nicht Ihrem Hund – Sie würden ja auch nicht Kinder damit betrauen. Sie riskieren damit die Unversehrtheit und das Leben Ihres treuen Gefährten. In den meisten Fällen ist der Hund ein Familienmitglied. Er ist Ihr Freund und der besondere Liebling Ihrer Kinder.
Ersparen Sie sich und Ihren Angehörigen den traumatisierenden Anblick des schwer verletzten oder getöteten „Lieblings“. Bei Kindern führen solche Erlebnisse nicht selten zu schweren traumatischen Störungen, die es zu vermeiden gilt.
... zum Abschluss einige statistische Schlagzeilen
- alle 5 Minuten wird Österreich weit in ein Einfamilienhaus, Wohnung oder in ein Betriebsobjekt eingebrochen.
- besonderer Anstieg der Einbrüche während der dunklen Jahreszeit (Dämmerungseinbruch)
- bei 68% der Einbrüche werden Fenster aufgehebelt (Dauer: ca. 12 Sek., kein Lärm!)
- bei ca. 15% der Einbrüche in Einfamilienhäuser waren die Betroffenen anwesend und wurden während dem Schlaf überrascht.
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