Was sollte beachtet werden, wenn Sie sich zum Einbau einer Alarmanlage entscheiden?
Die Auswahl des Produktes
Produkte, die bei Elektro- oder Lebensmitteldiscountern angeboten werden, verfügen meist über keine oder keine ausreichende Zertifizierung. Eine Zertifizierung ist aber ein Qualitätsmerkmal, auf das Sie Wert legen müssen. Geht es doch um Ihre Sicherheit!
Die so angebotenen Produkte setzen voraus, dass der Erwerber über ausreichende technische Kenntnisse verfügt, um eine Installation und Inbetriebnahme selbst durchzuführen. Es wird von den Anbietern eine leichte Montage suggeriert, die Realität sieht aber anders aus.
Immer wieder werden wir mit Anfragen bezüglich so erworbener Anlagen konfrontiert, da der Verkäufer nicht weiter helfen kann oder will.
Systeme, die ähnlich einem Staubsauger angeboten und vertrieben werden, sollten ebenfalls Ihre Skepsis wecken. Hinstellen, anstecken, gesichert – das gibt’s nur bei „Wünsch Dir Was“.
Der Anbieter
Als Anbieter sollten Sie nur einen konzessionierten Fachbetrieb in Erwägung ziehen. Er wird Sie bei der Auswahl des für Sie optimalen und den geforderten Auflagen entsprechenden Systems beraten und mit Ihnen die wirtschaftlichste Lösung erarbeiten. Er garantiert für einen fachgerechten, den Vorschriften entsprechenden Einbau und wird das fertiggestellte System im Rahmen einer Einschulung übergeben. Referenzen sind hier vielleicht ein weiteres Kriterium. Holen Sie Informationen über das Unternehmen ein. Eine Website, Freunde und Bekannte, aber auch Innung und Wirtschaftskammer geben Auskunft. Uns sind Firmen bekannt, die am Markt agieren, aber nach dem Gewerberecht nur eine batteriebetriebene Türklingel montieren dürfen.
Und noch Eines das oft vergessen wird. Der Erwerb eine Alarmanlage, Videoüberwachung etc. ist eine Investition, die auf viele Jahre (~ 25 Jahre) ausgelegt ist. Sie brauchen einen verlässlichen Partner für den das Geschäft mit der Übergabe nicht erledigt ist.
Ein mahnendes Beispiel
Das oben stehende Bild zeigt eine Zentrale und dokumentiert eindrucksvoll das Beispiel einer typischen Fehlinvestition. Erworben hat die Kundin das schöne Stück bei einem großen Elektrodiscounter um rund 1.200,- Euro. Die Frage, ob die Montage bzw. die Inbetriebnahme schwierig ist, wurde der Kundin mit einem klaren NEIN beantwortet.
Wie nicht anders zu erwarten, war die Kundin damit hoffnungslos überfordert und rief ihren Hauselektriker zu Hilfe. Dieser erklärte sich bereit die Installation für € 600,- vorzunehmen. Nachdem die Alarmanlage von dem unkundigem Elektriker in Betrieb genommen wurde, traten nach ein paar Tagen bereits Fehlalarme und Störungen auf. Die Kundin versuchte verzweifelt ihren Elektriker zu erreichen. Dieser meldete sich nicht mehr bzw. war nicht bereit für eine Nachbesserung zu sorgen. Aus verständlichen Gründen! Wie sich nach unserer Begutachtung herausstellte.
Erst jetzt suchte die Kundin professionelle Hilfe und rief bei uns an. Sie ersuchte uns, dass wir das System überprüfen und insoweit herstellen, damit ein einwandfreier Betrieb möglich ist. Nach dem Öffnen der Zentrale bot sich uns ein Bild des Grauens (siehe Abbildung oben).
Nach einer Überprüfung kamen wir zu folgendem Ergebnis:
Schwere Fehler bei der installierten Zentrale und völlig falsch positionierte Melder, vermittelnden den Eindruck, dass nur ein unbedarfter Laie am Werk gewesen sein kann (Pfusch).
Resümee:
Summa summarum hat die Kundin ~ € 2.600,-, einschließlich der fachgerechten Herstellung durch uns aufwenden müssen. Sie hat viel Geld, Zeit und noch mehr Nerven investiert und hat dennoch ein Produkt, das nicht zertifiziert ist. Eine Förderung wie sie das Bundesland vorsah wurde nicht gewährt.
Hätte uns die Kundin von Anfang an in ihre Überlegungen mit einbezogen, hätte sie sich neben dem vielen Ärger auch Geld gespart, hätte ein zertifiziertes Produkt, und vom Land auch noch 30% an Landesförderung erstattet bekommen.
Mehr über die derzeitigen Födermöglichkeiten lesen Sie hier!
Welche Schutzmaßnahme Sie auch immer ergreifen, jede ist durch Normen geregelt und wird durch Zertifizierungen dokumentiert. Von der Alarmanlage bis zum Videosystem sind diese Zertifizierungen maßgeblich. Dies gilt natürlich auch für einfache Dinge, wie Schließbleche, Schließzylinder und Sicherheitsbeschläge etc.
Dem Konsumenten fehlt es oft an Wissen, und Entscheidungen werden daher auf Grund anderer, meist subjektiver, Kriterien getroffen. Meist ist der Preis ein ausschlaggebendes Argument für eine Kaufentscheidung. Aber Achtung! Wenn alleine der Preis als Anhaltspunkt genommen wird, werden sehr leicht Fehlinvestitionen getätigt.
Besonders im Bereich der Alarmanlagen wird sehr oft mit „günstigen“ Preisen geworben und der Konsument zu einem Kauf verführt. Häufig erfüllen diese Produkte die in sie gesetzten Anforderungen jedoch nicht.
Achten Sie daher bei jeder Investition auf eine entsprechende Zertifizierung. Sie ist ein Erkennungsmerkmal für ein Qualitätsprodukt, dass auch für einen Laien erkennbar ist. Je höher die Zertifizierung, umso intensiver werden die Produkte von unabhängigen Prüfinstitutionen getestet und überprüft.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung:
Alarmanlage zertifiziert nach EN 50130
Alarmanlage zertifiziert nach EN 50131-0
Alarmanlage zertifiziert nach EN 50131-2
Anhand dieses Beispiels ist es nicht besonders schwer das hochwertigste Produkt heraus zu finden! Oder?
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass Konsumenten, die Produkte bei Discountern erworben haben, diese weder installieren noch in Betrieb nehmen können. Als konzessionierter Fachbetrieb können wir in Bezug auf solche Produkte nur einen Rat geben: Lassen Sie die Finger davon! Sagt doch schon der Volksmund: „wer billig kauft – kauft teuer“!
Ein weiterer nicht unwesentlicher Aspekt betrifft all jene Produkte, die ein neuartiges Sicherungsverfahren versprechen. In der Regel basieren diese auf Luftmessverfahren oder Infraschall. Nach der Devise: aufstellen, anschließen (Stromversorgung), fertig! Hier wird ein Einbruchsschutz für 100e m² versprochen, der weder „billig“ noch sicher ist.
Wir raten daher nachdrücklich. Vertrauen Sie Bewährtem, achten Sie auf die Zertifizierung, und lassen Sie sich bei Ihrer Sicherheit auf keine Experimente ein.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter Normen.
Die Variante "Teilschutz" ist eine Kombination zwischen Abwesenheits- und Vollschutz. Es werden die Hauptangriffspunkte wie Terrassen- und Eingangstür, leicht zugängliche Fenster etc. mit Magnetkontakten gesichert. Die Hauptlast der Sicherung wird aber den Bewegungsmeldern übertragen. Diese Schutzart kann bei privaten Haushalten und bei Unternehmen eingesetzt werden.
Teile der Sicherung können auch während der Anwesenheit in Betrieb genommen werden.
Der Vollschutz stellt die optimale Sicherungsmaßnahme gegen Einbruch dar. Er ist die ideale Lösung für Objekte in denen sich Menschen aufhalten. Es werden alle sicherheitsrelevanten Öffnungen mit Magnetkontakte gesichert. Als zweite Sicherheitslinie werden Bewegungsmelder installiert.
Einige der Vorteile und Möglichkeiten, die sich aus dieser Schutzart ergeben sind unter anderem:
- uneingeschränkte räumliche Nutzung des Objektes bei Teilscharfschaltung
- Alarmierung der anwesenden Personen bei einem Einbruch z.B. während
der Nachtzeit - sehr stark vermindertes Risiko einer Konfrontation mit den Tätern
Der sogenannte Abwesenheitsschutz wird vorwiegend durch den Einsatz von Bewegungsmeldern realisiert. Für den privaten Bereich ist diese Schutzart nicht zu empfehlen, da sie nur bedingt während der Anwesenheit einzusetzen ist. Ideal ist der Abwesenheitsschutz jedoch für Firmen, da während der Anwesenheit von Personen, ein Einbruch unwahrscheinlich ist und nicht unbemerkt stattfindet. Für eine Sicherung von Büros, Werkstätten, Verkaufsräumen etc. ist der Abwesenheitsschutz die Lösung einen Einbruchsschutz wirtschaftlich aufzubauen und ist meist ausreichend.